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Bayern fördert Zukunft der bayerischen Wirtshauskultur

Das Bayerische Wirtschaftsministerium unterstützt federführend die vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern initiierte Kampagne „Zukunft für das bayerische Gastgewerbe“. Ziel der 550.000 Euro-Maßnahme ist es, eine wirksame Maßnahme gegen das weitere Schließen von gastgewerblichen Betrieben und zukunftweisende Beispiele für die Gaststätte der Zukunft modellhaft anzubieten.

 

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner: „Das Gastgewerbe hat in Bayern eine lange Tradition und einen großen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Stellenwert. Insbesondere außerhalb der Ballungszentren fungiert es als Treffpunkt aller sozialen Schichten und verkörpert einen hohen Grad an Lebensqualität. Gasthäuser dienen als Ort der Geselligkeit, als Plattform zum Austausch der regionalen Bevölkerung und sie haben einen positiven Einfluss auf das örtliche Dorfgemeinschaftsleben der Bürger.“

Nach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hat Bayern zwischen den Jahren 2006 und 2015 jedoch fast ein Viertel seiner Schankwirtschaften verloren und befindet sich damit auf Rang zwei mit dem größten Gaststättenrückgang in Deutschland.

 

DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer erläutert: „Die Kampagne trägt zur Sicherung des Gastgewerbes als Voraussetzung für die Leitökonomie Tourismus bei. Bereits heute besitzen etwa 500 bayerische Gemeinden kein Wirtshaus mehr. Damit fehlt die Grundlage für den Tourismus. Dieser ist oftmals die letzte Chance für eine Region und damit notwendig zur Herstellung und Wahrung gleicher Lebensverhältnisse. Angesichts des demografischen Wandels, der Herausforderungen durch die Digitalisierung und des Fachkräftemangels wurde nunmehr eine strategische Kampagne mit verschiedenen Bausteinen entwickelt, um dem Sterben des Gastgewerbes entgegen zu wirken und Unterstützungen gerade auch für den Gründerbereich und die Unternehmensnachfolge zu bieten.“

 

Hierfür sollen alle Informations-, Beratungs- und Förderangebote von der Gründung über die Fortbildung und die Unternehmensnachfolge, die bereits jetzt zur Verfügung stehen, auf einer zentralen Plattform gebündelt, noch besser aufbereitet und zielgruppenorientiert übersichtlich und in verständlicher Sprache angeboten werden. Vervollständigt wird die digitale Aufbereitung durch regionale Beratertage, eine kostenlose Schwachstellenanalyse in Form von „Blitzlicht-Beratungen“, den Aufbau und die Pflege einer fachspezifischen Beraterdatenbank und einer programmierten Online-Plattform als „Fachkräfte-Navigator“. Im Rahmen der Beratertage sollen auch Best-Practice-Beispiele aufgezeigt und Visionen zum Gasthaus der Zukunft zur Diskussion gestellt werden.

 

Konkret werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

Bündelung aller Beratungs- und Fördermöglichkeiten
Bündelung aller Beratungs- und Fördermöglichkeiten über Angebote und Hilfestellungen für das klein- und mittelständisch geprägte Gastgewerbe. Dadurch können Unternehmer leichter an bestehende Angebote herangeführt werden und in jeder Phase des Unternehmers die richtige Strategie, die entsprechenden Beratungsangebote bzw. Hilfestellungen, insbesondere Fördermöglichkeiten, erzielen. Die Bündelung der bestehenden Beratungsleistungen und Förderprogramme an zentraler Stelle und in leichter Sprache umfasst dabei das Vorgründungscoaching, die Förderung unternehmerischen Know-hows einschließlich Unternehmensnachfolge, Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, den Digitalbonus sowie die neue „Blitzlicht-Beratung“.

 

Fachkräfte-Navigator
Die ständig wachsende Leitökonomie Tourismus bedingt in Bayern einen hohen Fachkräftebedarf im Gastgewerbe, der durch die vorhandenen Fach- und Nachwuchskräfte nicht gedeckt wird. Daher ist es, wie bei internationalen Hotelketten mit weltweiten Mitarbeiter-Netzwerk, auch für die kleinen und mittelständischen Hotel- und Gastronomiebetriebe in Bayern nötig, in einer zu entwickelnden Online-Plattform namens „FachkräfteNavigator“ auf einen Blick vielfältige Wege zu Fachkräften speziell für ihren Bedarf aufgezeigt zu bekommen. Ziel ist es, für die Mitarbeiterakquisition erstmalig gebündelt die Zugänge zum regionalen und nationalen Fachkräftemarkt, zu branchenspezifischen Angeboten der Bundesagentur für Arbeit und zu gastgewerblichen Portalen sowie zu speziellen europäischen Märkten und Drittländern mit allen Zugangsvoraussetzungen und allen gastgewerblichen Kooperationspartnern und Fachschulen aufzuzeigen. Gleichzeitig liefert der „FachkräfteNavigator“ belastbare Daten und evaluierte Quellen, die es Betrieben erleichtern, ihre bisherige Mitarbeiteranwerbung zu erweitern.

 

„Blitzlicht-Beratungen“, regionale Beratertage und Beraterdatenbank
Essentieller Baustein der Kampagne ist die Ergänzung bereits bestehender Beratungsangebote durch eine niederschwellige, kostenlose Erstanalyse des Potentials von kleinen und mittleren Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie der Hinführung an bestehende Förderprogramme des Landes und des Bundes. Der Mehrwert in Höhe von ca. 500 Euro brutto pro Beratung soll dabei unmittelbar den Unternehmern i. R. von De-minimis zu Gute kommen. Mit der Momentaufnahme – dem sogenannten „Blitzlicht“ – zur Schwachstellenanalyse werden zudem weitere mögliche Bedarfe von Maßnahmen konkretisiert.

 

Zusätzlich sind regionale Beratertage sowie die Einrichtung einer fachspezifischen Beraterdatenbank vorgesehen.

Modell „Wirtshaus mit Zukunft“

– Ende der Pressemitteilung –

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